Serbia

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Stonevillage Gostusa

Ursprünglich hatten wir geplant, am grossen Zavojsko Jezero in der Stara Planina Bergregion Halt zu machen. Da dies aber auch ein Stausee ist, kaum Möglichkeiten, bis ans Ufer zu kommen. Und die, die wir finden, sind uns dann doch etwas zu anspruchsvoll.

Also fahren wir weiter in das Dorf, das wir auf dieser Strecke noch besuchen wollten, allerdings nicht vorhatten, dort zu bleiben. Um den See herum und weiter den Berg hinauf, bis die gute Fahrstraße unmittelbar an einer Brücke endet und gegenüber mit einer schlechten Schotterstraße der Hauptweg durch Gostuscha beginnt. Das letzte Dorf vor den großen Hügeln der Stara Planina, auch das Steindorf genannt. Die einzigen Baumaterialien, die man damals zur Verfügung hatte, waren Steine und Holz, und so wurden die Mauern der Häuser aus losen Felsstücken aufeinandergesetzt und auch die Dächer mit Steinplatten gedeckt, die man auf ein Holzgerüst auflegte.

Das Dorf ist weit von seiner Blütezeit entfernt, die Häuser sind zum größten Teil verlassen und auch schon in schlechtem mitunter unbewohnbarem Zustand. Es gab sogar eine Grundschule oben am Hügel, in die zu besten Zeiten etwa 100 Schüler gegangen sein sollen. Im Dorf sollen wohl bis zu 1500 Menschen gelebt haben, wovon heute tatsächlich noch etwa 40 übrig sind, im Winter nochmal deutlich weniger.

Für uns unmöglich durch das Dorf hindurch zu fahren, stellen wir uns noch vor der Brücke neben der Straße auf den alten verlassenen Buswendeplatz, der seit Jahren nicht mehr in Verwendung ist.

Steuermann möchte sich ein erstes Bild bei einem Spaziergang entlang des Hauptweges machen, jedoch soll ab diesem Zeitpunkt für die nächsten zwei Tage alles anders werden…

Anfänglich sind kaum Menschen zu sehen, dann trifft man auf einzelne Leute, die gemeinsam am Wegesrand an eine Hauswand angelehnt Platz genommen haben. Auf die Frage der Infrastruktur im Ort, ob es einen Laden oder einen zentralen Platz gibt, wird man zu den Mitbewohnern geschickt, die ihre Häuser zum Teil als Gästeunterkünfte anbieten und dabei auch einheimische Produkte zum Essen zubereiten. Man merkt, dass der Tourismus auch hier, wenn auch in sehr geringem Maße, bereits angekommen und damit verbunden auch das finanzielle Interesse durchaus ein Faktor ist. Obwohl nicht so vorgesehen, wird Steuermann nach einem ersten Getränk und dem Rundgang übers Grundstück gleich noch angeboten, zum Essen zu bleiben, es werden nur lokale eigene Zutaten verarbeitet und wäre gerade fertig. Etwas verwundert über den recht hohen mitteleuropäischen Preis genießt er trotzdem in netter dörflicher Runde Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Käse und Brot. Beim Essen kommt dann die große Frage, was denn die Pläne für den kommenden Tag seien. Der Hausherr möchte mit seinem Jeep zu seinen Kühen in die Berge fahren und hat noch Platz im Auto. Also verabreden sich alle für den nächsten Morgen. Der Tag endet bald, die Fahrt war anstrengend auf den schmalen kurvigen Straßen in den Bergen.

Steuermann möchte pünktlich sein, er soll abgeholt werden. Doch leider kommt niemand zur vereinbarten Zeit und so macht er sich zu Fuß auf, um bei den Leuten vorbeizuschauen, was los ist. Und wie sich herausstellt, wird die Abfahrt noch etwas dauern. Dafür umso interessanter wird er Beobachter eines Kuhverkaufs am Dorf, wie der Käufer die Tiere begutachtet und man sehr energisch, verschwitzt, mit beiden Armen mal in der Luft und mal zur Seite ausgestreckt, um einen besseren Preis verhandelt. Die Basis aller Geschäfte mit großen Summen ist hier der Euro, kosten doch große Kühe um die 800 und kleine Kühe rund 400 Euro. Bezahlt wird natürlich in bar und das Bündel an Scheinen ist in einem Gefrierbeutel in der Hosentasche ganz professionell bäuerlich bestens verstaut… Der Deal steht, die zwei großen und zwei kleinen Tiere werden an der Kette auf dem Hauptweg entlang durchs Dorf getrieben, sie sind unruhig und hungrig, haben sie doch am Tag zuvor den gesamten Weg über acht Kilometer vom Berg bis hinunter in den Ort zurückgelegt.

Die Rampe wird herab gelassen, der kleine alte Laster hat gerade genug Platz für die vier Tiere. Nochmal ein Handschlag und das Erlebnis Kuhhandel ist beendet.

Endlich können wir starten. Ein 30 Jahre alter Isuzu Trooper wird unsere Kutsche für die Auffahrt sein. Ein ganz großes Kino bietet sich Steuermann auf dieser Fahrt auf den steilen anspruchsvollen Geröllwegen, teilweise über Wiesen, öfter in einem Tempo, bei dem man zu Fuß wohl schneller wäre.

Immer wieder machen wir Halt zum Pilze sammeln. Teilweise tellergroße weisse mit braunem Fleckmuster. Die besten sollen wohl die sein, die noch wie eine Kugel geschlossen sind.

Doch dann kommt ein erster technischer Halt. Die linke Hinterrad hat sich stark verschoben und streift am Radkasten. Auf der grünen Wiese suchen wir Steine und versuchen, das Problem in den Griff zu bekommen, was sich beim nächsten technischen Stop als nicht umsetzbar erweist, da das Federblatt in seiner Halterung gebrochen ist und nicht ohne Schweißen repariert werden kann. Mit einem großen Gurtspanner ziehen wir das Federblatt zurück an seinen Platz, der Spanner bleibt in seiner Position und wir können auf diese Weise tatsächlich den ganzen Weg zurück bis ins Dorf fahren. Ein großes Erlebnis, solch eine Fahrt in eine gänzlich abgelegene Berggegend zu unternehmen. Das Hochplateau, auf dem die Kühe den ganzen Sommer weiden, wird Vrtibog genannt und zwei Männer verweilen die gesamte Zeit mit den Tieren dort oben unter miserablen Bedingungen. Sie schlafen gemeinsam mit den jungen Kälbern unter einem Holzgerüst mit Plastikplanen bedeckt, es stinkt nach Kuhmist und alles ist schmutzig. Strom gibt es nur notdürftig aus dem Generator, Wasser muss am Brunnen eine Stunde entfernt geholt werden. Fahrzeuge gibt es keine, außer wenn jemand vom Dorf raufgefahren kommt, jedoch ist die nächste Tankstelle etwa zwei Stunden Fahrzeit entfernt. Die Kühe werden nicht gemolken, keiner macht sich die Mühe und es ist logistisch auch nicht machbar, täglich diese Strecke mit hunderten Litern Milch zurückzulegen. Man findet noch Ruinen von Milchbetrieben, die unmittelbar vor Ort vor vielen Jahren einen ausgezeichneten Käse zubereitet haben, der wohl auch in die ganze Welt verschickt wurde. Auch hier heute alles nur noch Geschichte, niemand möchte dieser Arbeit mehr nachgehen.

Mit dem Kofferraum voller Pilze, einer Vielzahl an Fotos von der atemberaubenden Fahrt und dem Genuss der Bergwelt Stara Planina machen wir uns langsam auf den Rückweg. Der Isuzu hält, wird aber wohl nicht so bald wieder eingesetzt werden. Zurück im Ort wartet schon die Hausherrin mit Essen und die Bergtruppe setzt sich nochmals zusammen, bevor schon bald ein sehr ereignisreicher Tag in Gostuscha zu Ende geht.

 

Originally we had planned to stop at the big Zavojsko Jezero in the Stara Planina mountains. But since this is also a reservoir, there are hardly any possibilities to get down to the shore. And those we find are a bit too demanding for us.

So we continue to the village that we wanted to visit on this route, but didn’t intend to stay there. Around the lake and further up the hill until the good road ends right at a bridge and opposite the main path through Gostuscha begins with a bad gravel road. The last village before the big hills of Stara Planina, also called the stone village. The only building materials available at that time were stone and wood, so the walls of the houses were made of loose pieces of rock and the roofs were also covered with stone slabs that were placed on a wooden framework.

The village is far from its heyday, the houses are mostly abandoned and in bad condition, sometimes uninhabitable. There was even an elementary school up the hill, which is said to have had about 100 students at its best. Up to 1,500 people are said to have lived in the village, of which about 40 are actually left today, even significantly fewer in winter.

Impossible for us to drive through the village, we stand in front of the bridge next to the road on the old abandoned bus turning point, which has not been used for years.

Driver wants to get a first impression by walking along the main path, but from this point on everything is supposed to be different for the next two days…

At first there are hardly any people to be seen, then you meet some who have taken a seat together at the side of the path, leaning against a house wall. When asked about the infrastructure in the village, whether there is a shop or a central square, you are sent to fellow inhabitants, some of whom offer their houses as guest accommodation and also prepare local products for food. You can tell that tourism has already arrived here, even though to a very small extent, and that the associated financial interest is definitely a factor. Although not intended, after a first drink and a tour of the property, Driver is offered to stay for dinner, only local ingredients were used and it is actually just ready to be eaten. Somewhat surprised at the rather high Central European price, he still enjoys potatoes, tomatoes, peppers, cheese and bread in a nice village setting. While eating, the big question comes up, what the plans for the coming day are? The owner of the house would like to drive with his jeep to his cows in the mountains and there is still room in the car. So everyone makes an appointment for the next morning. The day is ending soon, the drive was exhausting on the narrow winding roads in the mountains.

Driver wants to be on time, he should be picked up. But unfortunately no one shows up at the agreed time, so he sets out on foot to see what’s going on with the people. And as it turns out, the departure will take some time. But it becomes all the more interesting when he observes a cow sale in the village, how the buyer examines the animals and a better price is negotiated very energetically, sweaty, with both arms sometimes in the air and sometimes stretched out to the side. The basic currency of all sale discussions with large amounts here is the Euro, large cows cost around 800 Euros and small cows around 400 Euros. Of course, you pay in cash and the bundle of bills is stowed in a freezer bag in the pants pocket in the professional, farmer’s way… The deal is made, the two large and two small animals are taken through the village on the chain by the main path, they are restless and hungry, since the day before they had taken the entire eight-kilometre route from the mountain down to the village.

The ramp is lowered, the little old truck has just enough space for the four animals. Another handshake and the cow-trading experience is over.

Finally we can start. A 30 year old Isuzu Trooper will be our machine for the drive. A really big cinema is offered to Driver on this trip on the steep, demanding scree paths, partly across meadows, often at a pace that would probably be faster on foot.

Again and again we make stops to collect mushrooms. Partially plate-sized white ones with a brown spotted pattern. The best are said to be those that are still closed like a ball.

But then comes a first technical stop. The left rear wheel has shifted a lot and touches the wheel housing. On the green field we look for stones and try to get the problem under control, which proves to be impossible at the next technical stop because the spring leaf is broken in its holder and cannot be repaired without welding. With a large belt tensioner we pull the spring leaf back into place, the tensioner stays in place and we can actually drive all the way back to the village that way. A great experience to do such a journey into a completely remote mountain region. The high plateau where the cows graze all summer is called Vrtibog and two men spend the entire time up there with the animals in miserable conditions. They sleep together with the young calves under a wooden frame covered with plastic sheeting, it stinks of cow dung and everything is dirty. There is only emergency electricity from the generator, water has to be fetched from the well an hour away. There are no vehicles, unless someone drives up from the village, but the nearest petrol station is about a two-hour drive away. The cows are not milked, nobody bothers and it is not logistically feasible to cover this distance with hundreds of liters of milk every day. You can still find ruins of dairy farms that prepared excellent cheese on site many years ago, which was said to have been sent all over the world. Here, too, everything is just history today, nobody wants to pursue this work anymore.

With the trunk full of mushrooms, a multitude of photos from the breathtaking journey and the enjoyment of the Stara Planina mountains, we slowly make our way back. The Isuzu is holding up, but probably won’t be back in action anytime soon. Back in town, the lady of the house is already waiting with food and the mountain troop gets together again before a very eventful day in Gostuscha comes to an end.

Tupavica Waterfall Stara Planina

Endlich wieder ein Platz, der uns so einiges an Kräften abverlangt, um ihn zu erreichen. War unser ursprünglicher Plan, in ein weiteres abgelegenes Bergdorf, Topli Do, in der Stara Planina zu fahren, so sind wir jetzt tief in der Natur an einem Wasserfall angekommen. Vor der Fahrt ins Dorf wurde uns deutlich abgeraten, wir wären einfach zu groß für die bisher noch zu kleine Straße. Zusätzlich soll die Atmosphäre wohl kaum anders sein, als in Gostuscha. Die Empfehlung ist, an den wohl schönsten Wasserfall Serbiens zu fahren, Tupavica. Er liegt weit ab von der Zivilisation, nur geländegängige Fahrzeuge können bis dorthin fahren. Verrückte Tatsache zur Anfahrt ist, dass der Wasserfall nur etwa 7 Kilometer Luftlinie von Gostuscha entfernt ist, die Fahrt dorthin allerdings zweieinhalb Stunden dauert, weil man aus dem einem Tal erst herausfahren muss, durch die Stadt Pirot hindurch und wieder weit hinein in ein anderes Tal.

Am Weg schaut sich Steuermann noch einen Canyon, Slavinjsko Grlo, an, den der Fluss über Jahrtausende ausgeschliffen hat. Je weiter wir in das Tal hinein kommen, umso deutlicher merkt man wieder, wie verlassen die wenigen Dörfer wieder sind. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich in der Qualität der Fahrbahn. Hier scheint erst kürzlich ein neuer Belag aufgebracht worden zu sein und eine auffallend modernere Beschilderung zeigen, dass an der Zukunft gearbeitet wird. In den Dörfern selbst schaffen wir es jedoch nur knapp, auf den schmalen Sträßchen mit den vorhängenden Dächern durchzukommen. Vom letzten Dorf Dojkinci sind es dann noch etwa fünf Kilometer auf holprigem, sehr eingewachsenem Landweg bis zu einem kleinen Streifen neben dem Weg am Bach entlang von wo aus man zu Fuss zum Wasserfall gehen kann.

Endlich wieder an einem kraftvollen Ort in der Natur. Der Bach rauscht gleich neben uns, wir haben einen wunderbaren Platz gefunden, der doch auch zum ersten Mal den Einsatz der Schneidwerkzeuge notwendig gemacht hat, um den Bewuchs unmittelbar
am Weg etwas zu reduzieren.

 

Mit dem Abend bricht die Dunkelheit herein und wir stellen fest, welchen Unterschied es ausmacht, wenn man in der Natur die Nacht erlebt. Es ist geradezu schwarz draußen, nichts zu erkennen, eine vollkommene Finsternis. Nur das Rauschen des Baches ist zu hören, die Atmosphäre ist tatsächlich etwas beängstigend. Tür zu, alle Lichter auf hell und warten auf den nächsten Tag.

 

Finally a place that demands a lot of strength from us to reach it. Was our original plan to go to another remote mountain village, Topli Do, in the Stara Planina, we have now arrived deep in nature at a waterfall. Before driving to the planned village, we were clearly advised against it, being simply too big for the road, which was still too small. In addition, the atmosphere should hardly be different than in Gostuscha. The recommendation is to go to what is said to be the most beautiful waterfall in Serbia, Tupavica. It is far from civilization, only off-road vehicles can drive there. The crazy fact about how to get there is that the waterfall is only about 7 kilometers as the crow flies from Gostuscha, but it takes two and a half hours to get there, because you first have to drive out of one valley, through the town of Pirot and far into another valley .

On the way, Driver looks at another canyon, Slavinjsko Grlo, which the river has carved out over thousands of years. The further we get into the valley, the more you notice how deserted the few villages are. A clear difference can be seen in the quality of the road surface. A new surface appears to have been recently laid here and noticeably more modern signage shows that the future is being worked on. In the villages themselves, however, we only just manage to get through the narrow streets with the curtained roofs. From the last village of Dojkinci it is another five kilometers on a bumpy, very overgrown country road to a small strip next to the road along the stream, from where you can walk to the waterfall.

Finally back in a powerful place in nature. The stream murmurs right next to us, we have found a wonderful place, which also made it necessary to use the cutting tools for the first time in order to reduce the vegetation on the path.

 

As evening falls, darkness falls and we realize what a difference it makes to experience the night in nature. It’s almost black outside, nothing to see, total darkness. Only the sound of the brook can be heard, the atmosphere is actually a bit scary. Close the door, all lights up and wait for the next day.

***

Du Serbien, wir sagen von Herzen Danke!

Eine Reise geht zu Ende durch ein Land, das uns tief bewegt hat. Ein Land, das für seine Menschen und die Natur größten Respekt verdient hat. Du Serbien hast uns so viele Male in bewundernswerter Weise gezeigt, was Herzlichkeit und Offenheit bedeuten kann. Vielfach wurde aus der simplen Frage nach dem Weg eine Einladung zu den Menschen in ihr Zuhause. Ohne zu wissen, wer da kommt und wer er ist. Und aus einem dem einen Getränk wurde nicht selten auch noch ein gemeinsames Essen, zu dem man, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, auch noch herzlich eingeladen wurde. Welch rührende Momente Du Serbien uns geschenkt hast!

Am tiefsten getroffen hat uns die Lebensweise der Menschen in den weit abgelegenen Dörfern. Schon bald konnten wir feststellen, dass kaum noch jüngere Menschen sich dieses Leben antun möchten und ziehen in die Städte. Hauptsächlich die Alten sind geblieben, sie leben mehr von dem, was sie in ihren Gärten anbauen und den Schafen oder Kühen, die sie halten. Die Rente würde ihnen zum Überleben keinesfalls ausreichen. Und letztlich sind es genau diese Menschen, die von dem Wenigen, das sie besitzen, am meisten zu geben bereit sind.

Steuermann wurde in ein Haus weit auf dem Land nach einem Plausch über den Gartenzaun zu einem Getränk eingeladen. Eine ältere Frau und deren 93-jährige Mutter baten ihn in ihr altes, sehr einfach und zweckmäßig eingerichtetes Haus. In der Küche wurde am Holzofen gekocht, durch eine kleine Tür ging man direkt vom Haus in den Stallbereich mit zwei Schweinen und zwei Schafen, sowie einem geradezu paradiesischen Gemüsegarten mit verschiedenen Obstbäumen.

Im schwierigen Gespräch stellte sich bald heraus, dass die Frau vor einem halben Jahr innerhalb von einer Nacht Witwe geworden war und jetzt mit dem Haus, dem Garten und zusätzlich mit ihrer dementen Mutter weit überfordert war. Sie nahm Steuermann auf, als wäre er ihr Sohn, doch hatten sich die beiden vorher nie gesehen. Nur mit einem  Kaffee war es noch lange nicht getan. Er musste auch zum Essen bleiben und wurde geradezu fürstlich bekocht mit Suppe, Hühnerfleisch von den eignen Hühnern, Kraut, Kartoffeln und nicht zuletzt auch noch selbst gebackenes Brot.

Das war einfach nicht in Worte zu fassen und für Steuermann gab es als einzigen Dank für all diese Mühe nur die Entscheidung zu einer kleinen finanziellen Unterstützung für diese unsagbare Herzlichkeit. So verabschiedete er sich, holte etwas Geld und ging zum Haus zurück. Die Frau war sehr verwundert, dass er nochmals zurück kam, fragte ganz verwundert, ob etwas nicht stimmen würde. Mit der Aussage, dass Steuermann ihr helfen wolle, weil er gesehen hat, wie es ihr geht und in welcher schwierigen Lage sie sich befinde, brach sie in Tränen aus. Als er ihr dann das Geld übergeben wollte, lehnte sie rigoros und mehrfach vehement ab. Er wisse, dass er das nicht müsse, aber er wolle aus tiefem Herzen, dass dieser Frau zumindest auf diese Weise ein kleiner Dank für ihr übergroßes Herz entgegen komme.    

Selten hat Steuermann jemanden vor Dankbarkeit und Berührtheit so weinen sehen, wie diese Frau. Das wird er so bald nicht vergessen…

Und dann war da unter anderem auch Dragan, der uns ebenfalls faszinierte. Während wir an einem See einen Platz zum Abstellen suchten und kurz anhielten, sprang er hinter uns aus seinem Auto und kam mit helfenden Worten zu uns. Wir sollten ihm folgen und er würde uns zu einem Platz führen. Kaum geparkt und Steuermann hatte sich die Umgebung angeschaut, stellte er fest, dass Dragan gleich in der Nähe ein kleines Häuschen hatte, an dem er zufällig vorbeigekommen war. Ein gemeinsames Getränk, aus dem auch noch ein gemeinsames Essen wurde und schon bald stellte man fest, dass man in den nächsten Tagen das gleiche Ziel eingeplant hatte. Also verabredeten sich die beiden, tauschten Nummern aus und bald traf man sich wieder. Jedoch mit der unglaublichen Überraschung, dass Dragan acht Gläser Bohnensuppe und drei Gläser Ajvar für Steuermann frisch gekocht und pasteurisiert hatte, die er ihm in einem Tragekorb herzlich übergab. Auf der weiteren Reise meldete sich Dragan immer wieder, wollte wissen, wie es uns ging und ob alles in Ordnung sei. Dieser tolle Mensch hat definitiv bleibende Gedanken hinterlassen.

Du Serbien, wir haben Dich als ein Land kennengelernt, das wir inzwischen als ein Traumziel einstufen können, um in großartiger Natur mit wunderbaren Menschen fantastische Momente zu verbringen, die gewiss jedem, der dieses Abenteuer auf sich nimmt, sehr lange in großartiger Erinnerung bleiben werden.

Puno Hvala!  

You Serbia, we say thank you from the bottom of our hearts!

A journey comes to an end through a country that moved us deeply. A country that deserves the utmost respect for its people and nature. You Serbia have shown us so many times in an admirable way what kindness and openness can mean. In many cases, the simple question of directions turned into an invitation to people to come into their homes. Without knowing who is coming and who we are. And one drink often turned into a meal together, to which one was kindly invited, as if it were a matter of course. What touching moments you Serbia gave us!

The way of life of the people in the remote villages hit us the hardest. We soon found out that hardly any younger people want to have this life and move to the cities. Mainly the elderly have stayed, they live more from what they grow in their gardens and the sheep or cows they keep. The pension would by no means be enough for them to survive. And ultimately, it is precisely these people who are willing to give the most of the little they have.

Driver was invited to a house far in the country after a chat over the garden fence for a drink. An elderly woman and her 93-year-old mother invited him into their old, very simply and functionally furnished house. Cooking was done on the wood stove in the kitchen, through a small door you went directly from the house into the barn area with two pigs and two sheep, as well as an almost heavenly vegetable garden with various fruit trees.

In the difficult conversation, it soon turned out that the woman had become a widow within a night six months ago and was now overwhelmed with the house, the garden and also with her demented mother. She took in Driver as if he were her son, but the two had never met before. Just a cup of coffee wasn’t enough. He also had to stay to eat and was treated like a prince with soup, chicken meat from their own chicken, cabbage, potatoes and, last but not least, home-baked bread.

It just couldn’t be put into words and for Driver the only thank you for all this effort was the decision to provide a small financial support for this unspeakable warmth. So he said goodbye, got some money and went back to the house. The woman was very surprised that he came back again and asked in amazement if something was wrong. She burst into tears with the statement that Driver wanted to help her because he saw how she was doing and what a difficult situation she was in. When he then wanted to give her the money, she refused rigorously and vehemently several times. He knows that he doesn’t have to, but from the bottom of his heart he wants this woman to at least get a small thank you for her oversized heart.

Rarely has Driver seen someone cry with gratitude and emotion like this woman. He won’t forget that anytime soon…

And then besides others there was Dragan, who also fascinated us. While we were looking for a place to park at a lake and stopped briefly, he jumped out of his car behind us and came to us with helpful words. We should follow him and he would lead us to a place. Barely parked and Driver had looked at the surroundings when he realized that Dragan had a small house nearby, which he happened to have passed. A drink together, which also turned into a meal together, and it soon became clear that the same goal had been planned for the next few days. So the two made an appointment, exchanged numbers and soon they met again. However, with the unbelievable surprise that Dragan had freshly cooked and pasteurized eight glasses of bean soup and three glasses of ajvar for Driver, which he heartily handed over to him in a carrying basket. As the journey continued, Dragan contacted us again and again, wanting to know how we were doing and if everything was ok. This amazing person definitely left lasting thoughts.

You Serbia, we got to know you as a country that we can now classify as a dream destination to spend fantastic moments in great nature with wonderful people, which will certainly remain in the great memory of everyone who takes on this adventure for a very long time .

 

Puno Hvala!